„Zurück in Sommerby“
Buchvorstellung
Endlich sind Martha, Mikkel und Mats zurück in Sommerby! Sie waren im Sommer schon einmal zu Besuch bei Oma Inge in ihrem gemütlichen Haus, das auf einer wunderschönen Landzunge steht.
Die Kinder freuen sich auf das Übernachten auf dem Dachboden, Oma Inges Hühner oder das Ernten der Pflaumen. Für den Fall, dass es regnerisch wird – denn nun sind Herbstferien –, haben die drei vorsorglich einen Fernseher mitgebracht, von dem Oma Inge gar nicht viel hält. Es gibt auch so genug Aufregung. So meint der kleine Mats, er müsse ausreißen (wie Pelle in der Geschichte von Astrid Lindgren, die Mats gern mag) und er bietet sich glatt dem Bauern Hinnerk als Hilfsarbeiter an. Schließlich muss Mats nun Geld verdienen, um etwas zu Essen zu kaufen.
Wovon Mats und Mikkel auf ihren Entdeckungsreisen in und um Oma Inges Haus nichts mitbekommen, ist, dass der fiese Makler Oma Inge unter Druck setzt. Er will unbedingt das Haus haben, das Oma Inge auf keinen Fall verkaufen will. Der Makler will herausgefunden haben, dass Oma Inge ihr Häuschen gar nicht rechtmäßig geerbt hat. Ob das wohl stimmt?
Martha macht sich Sorgen um ihre Oma und sie bedrückt natürlich auch die Frage, was mit dem Haus wird. Klar dürfte für alle sein, dass Omas Haus nicht kampflos aufgegeben wird!
Kirsten Boie verleiht ihren Figuren so viel Energie, dass man ihnen freudig und gespannt in jedes kleine und große Abenteuer folgt. So entsorgen Mikkel und Mats den Mäusen zuliebe die Mausefalle und Marthas Herz klopft schneller, wenn sie an Enes, den Jungen, den sie im Sommer kennengelernt hat, denkt. Kirsten Boie beschreibt herrlich Alttägliches, wie das Loch in Oma Inges Geschirrtuch, das da unbedingt hineingehört, sonst wäre man nicht bei Oma Inge – wie Martha findet. Die Autorin gibt Martha, Mikkel und Mats Freiheiten und zeichnet sie zugleich liebevoll und empathisch.
Dass Kirsten Boie das Lesen sehr am Herzen liegt, merkt man daran, dass auch in der Geschichte das Lesen für wichtig erachtet wird. So soll Martha ihren jüngeren Brüdern eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen und Martha selbst bedient sich am Bücherregal der Oma und erwischt „Vom Winde verweht“.
„Zurück in Sommerby“ ist ein großartiges Buch, das Idylle und Sehnsucht verbreitet, zugleich aber auch das Bewältigen von kleinen und großen Sorgen beschreibt.
Natürlich können es die Kinder sehr gut selbst lesen. Aber es macht großen Spaß, dieses Buch seinen Kindern vorzulesen, denn man ertappt sich dabei, selbst noch einmal so eine Zeit als Kind bei der Oma verbringen zu wollen. Zudem ist Vorlesen auch für ältere Kinder noch wichtig. „Zurück in Sommerby“ ist ein wunderbares Familienbuch!