Interview mit Kirsten Boie

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  1. Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?

Ich habe mir als Kind schon immer gerne Geschichten ausgedacht – aber damals habe ich sie noch nicht aufgeschrieben. Und Autorin bin ich auch nicht geworden, sondern lieber Lehrerin. Das fand ich einen tollen Beruf – aber als mein Mann und ich dann unser erstes Kind adoptiert haben, durfte ich nicht mehr berufstätig sein. (Das Jugendamt wollte es nicht.) Darum habe ich ganz heimlich angefangen, Kinderbücher zu schreiben. Und das macht mir bis heute Spaß!

 

  1. Was gefällt Ihnen an Kinderbüchern besonders?

Oft sind sie lustiger, spannender, oft auch sehr viel ernsthafter, als das bei Erwachsenenbüchern möglich wäre. Und Kinder sind ein tolles Lesepublikum. Sie erleben alles zum ersten Mal, darum kann auch die Wirkung von Geschichten so viel größer sein als bei Erwachsenen. Und sie sind sehr ehrlich – sie sagen nicht nur, wenn ihnen ein Buch gefällt, sondern auch, wenn es ihnen nicht gefällt. Das kann für uns Autoren ja manchmal sehr hilfreich sein!

 

  1. Wie schreibt man eigentlich ein Kinderbuch?

Oh! Da gibt es keine Tipps! Ich habe einfach ständig Ideen, dann setze ich mich hin und überlege, welche Personen in dieser Geschichte vorkommen könnten, was sie tun sollen, was ihnen passiert, wie sie damit umgehen – und irgendwann fällt mir der erste Satz ein. Erst danach kann ich losschreiben. Manchmal fällt mir auch kein erster Satz ein. Dann wird aus der Idee eben kein Buch!

 

  1. Der kleine Detektiv Thabo ermittelt in Afrika. Welche Beziehung haben Sie zu Afrika?

Ich unterstütze seit neun Jahren mit meiner Möwenweg-Stiftung ein Aids-Waisenprojekt in Swasiland im Süden Afrikas. Mindestens einmal pro Jahr halte ich mich dort auf, führe viele Gespräche, und kenne darum das Land und viele Menschen inzwischen sehr gut! Und ich wollte einfach mal ein Afrika-Buch schreiben, das – ohne die Probleme auszusparen – lustig und spannend ist. Unsere Kinder in Deutschland haben ja sonst den Eindruck, dass in Afrika alles immer nur trostlos ist – und das stimmt überhaupt nicht. Die Menschen, vor allem die Kinder, sind oft bewundernswert tapfer und stark.

 

  1. Was war ihr Lieblingsbuch als Kind?

Alle Bücher von Astrid Lindgren! Die habe ich alle viele Male gelesen. Kalle Blomquist war spannend, Pippi war lustig, und nach einem Leben wie in Bullerbü habe ich mich in unserer kleinen Etagenwohnung gesehnt – und wenn ich traurig war, habe ich diese Geschichten gelesen.

Christine Schniedermann ist Mutter, freie Journalistin und Autorin

www.muensterlandroman.de

Kirsten Boie

Kirsten Boie:
„ Detektiv und Gentleman – Die Krokodil-Spur“
Oetinger
12,99 Euro
ISBN 978-3789103957

Kirsten Boie:
„Der kleine Ritter Trenk“
Oetinger
16,90 Euro
ISBN 978-3789131639

Kirsten Boie:
„Seeräubermoses“
Oetinger
17,90 Euro
ISBN 978-3789131806

Bild: ©Kirsten Boie | Oetinger Verlag