Tipps für das Familienbudget:
Wie Eltern finanzielle Sicherheit schaffen können
Geld kann für Familien zu einem heiklen Thema werden. Neben Fixkosten für Miete, Versicherungen und Strom kommen mit Kindern häufig unerwartete Ausgaben hinzu: Hier eine neue Jacke, da ein neuer Schulranzen – und ein teurer Urlaub steht ebenfalls auf der Wunschliste. Hinzu kommen mit jedem Familienmitglied steigende Kosten für Lebensmittel und Anschaffungen wie neue Möbel, ein größeres Auto, neue Fahrräder und vieles mehr.
Eltern müssen deshalb genau prüfen, wie viele Einnahmen sie monatlich verzeichnen und welches Budget für jedes Familienmitglied zur Verfügung steht. Neben dem monatlichen Familienbudget sollten zudem langfristige Sparziele nicht unberücksichtigt bleiben. Dieser Artikel gibt hilfreiche Tipps für das Familienbudget und die Finanzplanung.
1. Tipp: Haushaltsbuch führen
Damit die Familienfinanzen nicht aus dem Gleichgewicht geraten, sollten sich Eltern mit einem Haushaltsbuch einen Überblick verschaffen. Im Haushaltsbuch können jeden Monat alle Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt werden. Dabei sollten sowohl Fixkosten – zum Beispiel für Miete, Versicherungen und Co. – als auch variable Ausgaben für Lebensmittel, Ausflüge der Kinder oder einmalige Anschaffungen Berücksichtigung finden. Führen Familien über einen längeren Zeitraum ein Haushaltsbuch, können sie besser einschätzen, wie hoch ihre monatlichen Ausgaben im Schnitt sind und an welchen Stellen Sparpotenzial besteht.
Das Haushaltsbuch kann so auch als Motivation dienen, Einsparungen in die Tat umzusetzen. Es führt jede noch so kleine Ausgabe wie den täglichen Coffee-to-go oder das Mittagessen mit Kollegen vor Augen und motiviert dazu, in Zukunft Geld einzusparen und beispielsweise zwischendurch auch mal auf die Thermoskanne und die Lunchbox von zu Hause zu setzen.
2. Tipp: Budgets festlegen
Auf Basis des Haushaltsbuchs und eines Durchschnitts der letzten Monate können Familien feste Budgets bestimmen: Ein festgelegter Teil der Einnahmen kann als Familienbudget für besondere Aktivitäten wie Ausflüge oder Essen im Restaurant dienen, ein Haushaltsbudget kann für Lebensmittel, Reinigung und kleine Reparaturen aufgewendet werden und ein weiterer Topf deckt Fixkosten wie Miete und Versicherungen ab. Ein festes Familienbudget bietet den Vorteil, dass jeden Monat klar ist, wie viel Geld maximal zur Verfügung steht – denn schließlich sollten die Ausgaben die monatlichen Einnahmen nicht überschreiten. Insbesondere, wenn die Familienfinanzen eng genäht sind und wenig Spielraum für spontane Anschaffungen lassen, bieten Budgets eine hilfreiche Unterstützung in der Finanzplanung.
3. Tipp: Budgetberatung
Fällt es schwer, die Ein- und Ausnahmen sinnvoll auszubalancieren und genügend Geld für die eigenen Sparziele beiseitezulegen, können sich Familien im Rahmen einer Budgetberatung Unterstützung von außen holen. Eine Budgetberatung geht auf die individuellen Bedürfnisse und Lebensphasen von Familien ein und berät sie zu Einsparungen bei den Ausgaben, möglichen Investitionen der Einnahmen und dem Umgang mit teuren Anschaffungen. Fachmännischer Rat von externen Experten kann dabei neue Perspektiven eröffnen und Sicherheit im Umgang mit den Familienfinanzen geben.
4. Tipp: Sparziele festlegen
Stehen Einnahmen und Ausgaben auf sicheren Beinen und ist jeden Monat noch etwas Geld übrig, ist es Zeit, sich um die eigenen Sparziele zu kümmern. Jede Familie träumt sicher von der einen oder anderen Anschaffung – sei es ein größeres Auto, eine Fernreise oder eine neue Küche. Darüber hinaus möchten Eltern oft auch Geld für die Zukunft ihrer Kinder zurücklegen – zum Beispiel für die Finanzierung des Führerscheins, des ersten eigenen Autos oder einer teuren Ausbildung. Sparziele sind sinnvoll, da sie die Motivation für Einsparungen steigern, unnötige Ausgaben verringern und in Zukunft im Idealfall die Verwirklichung von Träumen ermöglichen. Anhand konkreter Sparziele können Familien besser entscheiden, wie und wo sie ihr Geld anlegen möchten.
5. Tipp: Geld beiseitelegen
Stehen die Sparziele fest, müssen geeignete Anlagemöglichkeiten identifiziert werden. Wichtig ist hier, dass Familien darauf achten, überschüssiges Geld zunächst in Form eines Notgroschens beiseitezulegen. Geht das Auto oder die Waschmaschine kaputt oder muss die Heizungsanlage ersetzt werden, sollten kurzfristig Rücklagen zur Verfügung stehen. Ist darüber hinaus Geld übrig, spielt nicht nur die kurzfristige Verfügbarkeit eine wichtige Rolle bei der Auswahl der Anlagemöglichkeit, sondern auch die individuelle Risikobereitschaft. Investitionen in Aktien oder Fonds gehen immer mit dem Risiko eines Verlusts einher und sollten daher sorgfältig abgewogen und nur mit Geld, das von den Familienmitgliedern nicht dringend benötigt wird, durchgeführt werden.
Als vergleichsweise sichere Anlageformen kommen zum Beispiel Festgeld und Tagesgeld infrage. Diese bieten – anders als das Girokonto für die täglichen Ausgaben – je nach Lage der Finanzmärkte mehr oder weniger attraktive Zinsen und sind durch die gesetzliche Einlagensicherung in Deutschland bis zu 100.000 Euro abgesichert. Im Hinblick auf Verfügbarkeit und Zinsen haben Fest- und Tagesgeld unterschiedliche Stärken. Jedes Familienmitglied sollte die Investition der überschüssigen Einnahmen oder des Taschengelds vor dem Hintergrund der eigenen Sparziele und Risikobereitschaft sorgfältig prüfen und sich im Vorfeld gründlich informieren.
Fazit: Familienfinanzen sicher im Griff haben
Bei den eigenen Finanzen sollte man nichts dem Zufall überlassen – vor allem nicht, wenn das Geld noch weitere Familienmitglieder wie Partner und Kinder betrifft. Die oben genannten Tipps helfen dabei, das Haushalts- und Familienbudget zu decken und sich Träume zu erfüllen. Mithilfe eines Haushaltsbuchs können Familien ihre Finanzplanung beginnen und sich einen Überblick über Einnahmen und Ausgaben verschaffen. Sparpotenziale können erkannt und sinnvolle Einsparungen in die Wege geleitet werden. Überschüssiges Geld kann dann zum Aufbau eines Notgroschens sowie zur Verwirklichung von Sparzielen genutzt werden. Verschiedene Anlagemöglichkeiten sollten dabei sorgfältig geprüft und anhand der individuellen Risikobereitschaft sowie der persönlichen Bedürfnisse ausgewählt werden. So lassen sich auch mit kleinerem Budget Schritt für Schritt Sparziele erreichen und Wünsche verwirklichen.
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